8. Mai – Tag der Befreiung!

Heute vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg in Europa.
Am 8. Mai feiern wir den Tag der Befreiung von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft und gedenken der Opfer des Nationalsozialismus.

Anlässlich der 75. Wiederkehr der Befreiung von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft veranstaltet das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) zum achten Mal das Fest der Freude am 8. Mai 2020. Wegen der behördlichen Anordnungen zur Covid-19-Pandemie kann das Fest der Freude heuer nur virtuell stattfinden.

Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Deutsche Wehrmacht und der Zweite Weltkrieg endete in Europa. Ein Highlight des virtuellen Fests der Freude wird die Rede der Zeitzeugin Erika Kosnar sein. Sie stammt aus einer Wiener Arbeiterfamilie, ihre Mutter konvertierte 1931 zum Judentum. Ab 1938 musste Erika Beschimpfungen, Schikanen und Gräuel erleiden. Unter anderem Dank des zivilen Muts ihrer Mutter, überlebte sie den Nazi-Terror in Wien. Lange sprach sie nicht über ihr Schicksal. Heute setzt sie sich für Zivilcourage und Menschlichkeit ein.

Die Wiener Symphoniker werden wieder für einen passenden musikalischen Rahmen sorgen. Das virtuelle Fest wird mit Worten von unter anderen Bundespräsident Alexander Van der Bellen eröffnet.

Das virtuelle Fest der Freude gibt es im Livestream auf www.festderfreude.at und wird auf ORF III ausgestrahlt.

„Offene Wunde in der Geschichte Österreichs“

Die Internationale Befreiungsfeier im Konzentrationslager (KZ) Mauthausen muss ebenfalls heuer virtuell auskommen. Unter dem Themenschwerpunkt „Menschlichkeit ohne Grenzen“ kommen ZeitzeugInnen zu Wort, werden Videobeiträge und Musikstücke gestreamt. Wann: am 10. Mai 2020 von 11 bis 12 Uhr. Der Link dazu wird unmittelbar davor auf www.mkoe.at zu finden sein.

Die Gedenk- und Befreiungsfeiern werden von den Überlebenden bzw. deren Verbänden organisiert und durchgeführt. Die ersten Überlebenden, die in größeren Gruppen nach Mauthausen zurückkehrten, waren französische KZ-Überlebende.

Im Vorfeld sprach Bundespräsident Alexander Van der Bellen von einer „offenen Wunde in der Geschichte Österreichs“. Am Anfang sei das Schweigen und das Wegschauen angesichts von Antisemitismus und Rassismus gestanden. „Mauthausen ist nicht vom Himmel gefallen. Der Holocaust war der grausame Endpunkt“, sagte Van der Bellen.“Viele Österreicher waren Täter. Österreich bekennt sich zu seiner Mitschuld an den Verbrechen des Nationalsozialismus“, betonte der Bundespräsident. Für die Verfolgten und Ermordeten sei Mauthausen ein Symbol ihrer Leiden. „Mauthausen ist eine Mahnung. Mauthausen ist das steingewordene ‚Niemals wieder!’“, so Van der Bellen.

Eine Geschichte vom frühen Widerstand der GewerkschaferInnen bis zum Neuanfang 1945 findest du hier: https://www.oegb.at/cms/S06/S06_0.a/1342630001736/home/verfolgt-verhaftet-ermordet-gewerkschafterinnen-in-der-nazizeit