Der Villacher Polizeigewerkschafter und Personalvertreter Franz Rauter fordert im Gespräch mit der Kleinen Zeitung mehr Personal und einen respektvolleren Umgang vor allem mit jungen Kollegen.
„Wenn wir in Landskron am Tag oder in der Nacht wegen des Personalmangels nur zu zweit für 24.000 Einwohner Dienst machen müssen, ist das eine Farce“, klagt Franz Rauter, FSG-Gewerkschafter und Mitglied des Fachausschusses in Kärnten, über den vorherrschenden Personalmangel.
Bis 2032 treten 48 Prozent der öffentlich Bediensteten in den Ruhestand. So lautet die ernüchternde Mitteilung aus dem Personaljahrbuch des Bundes 2020. Qualifizierte Fachkräfte zu finden, gestaltet sich in einigen Bereichen schwierig. Insbesondere trifft der Personalmangel Berufsgruppen wie Lehrer, Pflegekräfte, IT-Fachkräfte und die Polizei.
Die Gründe für Austritte bei der Polizei sind vielfältig, berichten PolizeigewerkschafterInnen: Massive Überstunden, allein in Wien wurden im Jahr 2021 zwei Millionen Überstunden angehäuft,  Verletzungen, mangelnde Wertschätzung aber auch die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie.Â
In Villach fehlen aktuell 30 PolizistInnen, berichtet die Kleine Zeitung. Beispielhaft führt FSG-Gewerkschafter Franz Rauter an, dass Karenzstellen nicht nachbesetzt oder KollegInnen anderen Einheiten zugeteilt werden. „Man kann sagen: Die Kriminalität wird jetzt von uns verwaltet und nicht mehr bekämpft, weil wir keine Zeit mehr dafür haben“, lautet Rauters Einschätzung.
Der respektlose Umgang mit den KollegInnen verschärfe die Situation zudem. „Vor allem junge Kollegen werden von heute auf morgen zum Grenzeinsatz geschickt, müssen sich die Unterkunft oder Verpflegung aber selbst organisieren.“ Dabei wundert es den Gewerkschafter nicht, dass viele junge KollegInnen kündigen, denn ihnen würden bei der Ausbildung andere Perspektiven versprochen.
Das gesamte Interview gibt es unter: https://www.kleinezeitung.at/kaernten/villach/aktuelles_villach/6236585/Polizistenmangel-in-Villach_Dienst-zu-zweit-fuer-24000-Bewohner