Ein Hoch auf unsere LehrerInnen!

Seit 1994 feiern wir am 5. Oktober den WeltlehrerInnentag. Er geht auf jenen Tag zurück, an dem die Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer verabschiedet wurde, die die bedeutende Rolle der LehrerInnen hervorhebt – den 5. Oktober 1966.

Die anfängliche Aufregung zum Schulbeginn im September legt sich für gewöhnlich nach den ersten Wochen. Heuer lässt die Spannung an manchen Standorten nicht nach. Im Gegensatz zu den Jahren davor, in denen das Corona-Virus und die Pandemiestrategie des Bildungsministeriums das gesamte Schulpersonal in Atem hielten, beschäftigt Österreichs Schulen ein zwar vorhersehbares, aber dennoch massives Problem: In ganz Österreich fehlen Lehrkräfte.

Einen Monat nach Schulbeginn sind noch nicht alle Stellen besetzt, Stundenpläne nicht fixiert und mancherorts hat man bereits kleinere Schulen geschlossen, weil pädagogisches Personal fehlt, berichtet der ORF. Gleichzeitig steigen aber die Anforderungen für das Lehrpersonal. Administration und Bürokratie machen den KollegInnen zu schaffen.

Die Kernaufgabe – das Unterrichten – tritt vor den steigenden administrativen Aufgaben in den Hintergrund, lautet die Kritik der FSG-GewerkschafterInnen. Die Forderung nach unterstützendem Schulpersonal, das die KollegInnen vor Ort unterstützt bleibt ungehört.

Die Pandemie hat in den letzten Jahren die schulische Routine aus der Bahn geworfen. Flexibilität, Improvisation und Kreativität waren gefordert. Die Belastung war groß, die Bereitschaft der LehrerInnen alles zu geben und unermüdlich weiterzumachen ist größer. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass unsere Kinder während der Corona-Krise weiterhin am öffentlichen Bildungssystem teilhaben konnten. Mit demselben Engagement verhelfen sie nun den SchülerInnen Verpasstes nachzuholen.

Seit Februar dieses Jahres wird die Krisenfestigkeit der KollegInnen erneut auf die Probe gestellt. Vor dem Sommer sind 11.000 ukrainische Kinder und Jugendliche in den Klassenzimmern gesessen, mittelfristig erwarte man 37.000 bis 50.000 geflüchtete SchülerInnen, berichtet die Wiener Zeitung. Für die Kinder und Jugendlichen führt die Ukraine-Krise zu einer psychischen Belastung, für die LehrerInnen zu extremen pädagogischen Herausforderungen.

Angesichts der Herausforderungen, die unsere LehrerInnen täglich zu meistern haben, wollen wir uns am heutigen WeltlehrerInnentag bei unseren KollegInnen bedanken und unseren Forderungen nach Entlastung, ausreichend Personal und ordentlichen Rahmenbedingungen für unsere PädagogInnen Ausdruck verleihen!