Die Krisen der letzten Jahre haben den größten SkeptikerInnen eines starken öffentlichen Dienstes genügend Gelegenheit geboten den öffentlichen Dienst und unsere KollegInnen, die in den letzten Jahren bis an ihre Grenzen gegangen sind, zu schätzen.
„Denn ohne unsere Kolleginnen und Kollegen läuft nichts in diesem Land“, kommt FSG-GÖD Vorsitzender Hannes Gruber zum Schluss. Trotz widrigster Umstände haben öffentlich Bedienstete nämlich eines bewiesen: sie sind ein Garant für Stabilität.
KEINE EINSPARUNGEN im öffentlichen Dienst
„Dennoch müssen wir uns Jahr für Jahr gegen Einsparungsfantasien mancher Politikerinnen und Politiker wehren“, so Gruber. Von einer Verschlankung, einer Effizienzsteigerung, Wettbewerbsfähigkeit oder Flexibilisierung sei da die Rede. Wie effizient und flexibel der öffentliche Dienst ist, haben uns nicht zuletzt die Pandemiejahre gezeigt. Man werde aber nicht müde die Mühen und das Engagement der KollegInnen – auch abseits schwieriger Zeiten – zu erwähnen und sichtbar zu machen, so Gruber weiter.
Denn auch vor und nach innenpolitisch turbulenten Zeiten und Gesundheitskrisen tun unsere KollegInnen ihr Bestes: Sie fördern und bilden unsere Kinder, sorgen für unsere Sicherheit, bekämpfen Verbrechen, pflegen uns, sorgen für saubere Straßen, stellen unsere Mobilität sicher, schützen unser Wasser und unsere Wälder, verwalten und gestalten im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages.
Für eine GUTE Zukunft für ALLE
Damit der öffentliche Dienst diese hohe Qualität beibehalten kann, müssen wir ihn schützen und stützen. Bis 2032 werden rund 48 Prozent der im aktiven Dienst befindlichen KollegInnen in den Ruhestand gehen. „Das sind Kolleginnen und Kollegen, deren gesammeltes Wissen und deren Erfahrung schlicht fehlen wird“, so Gruber. Um die Möglichkeit des Wissenstransfers an den Nachwuchs nicht zu verpassen, brauchen wir eine rasche und nachhaltige Personaloffensive. Dazu müsse der öffentliche Dienst als Arbeitgeber den Bedürfnissen junger KollegInnen gerecht werden. Dazu zählen laut Gruber unter anderem familienfreundliche bzw. flexiblere Arbeitszeiten, ein höheres Einstiegsgehalt, Auf-, Umstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, eine gute Arbeitsplatz-Ausstattung und der Ausbau von Telearbeit.
Wenn hier nicht zeitgerecht für ausreichend Personal gesorgt wird, spart man durch die Hintertür im öffentlichen Dienst und damit in der Versorgung aller BürgerInnen ein.
Für ein GUTES leben für ALLE
„Hier müssen wir entschieden und gemeinsam auftreten und jedem Versuch der Verschlankung des Staates Einhalt gebieten!“, zeigt sich Gruber kämpferisch.
Spätestens mit der Corona-Pandemie haben wir alle ein gut funktionierendes Gesundheitssystem zu schätzen gelernt. „Um zu sehen, wozu Privatisierungen etwa im Gesundheitssektor führen, müssen wir noch ins Ausland schauen. Großbritannien und die USA sind mahnende Beispiele für ein kaputtgespartes und privatisiertes Gesundheitssystem“, so Gruber.
Als weiteres Beispiel nennt Gruber das österreichische Bildungssystem. Unsere Kinder haben mitunter am meisten an der Pandemie gelitten. Dem Engagement der PädagogInnen, von der Volksschule über die Lehre bis zur Universität, ist es in erster Linie zu verdanken, dass unsere Kinder den Anschluss nicht verloren haben und weiterhin am öffentlichen Bildungssystem teilhaben konnten.
Für einen STARKEN öffentlichen Dienst
Eines haben Bildung, Gesundheit aber auch Sicherheit oder Verkehr gemeinsam. Sie bilden unter anderen die Daseinsvorsorge für die Menschen in Österreich.
Ein schwacher öffentlicher Dienst, dem es an finanziellen und personellen Ressourcen mangelt, verliert an Qualität – die Anzahl der SchülerInnen pro Klasse wird größer, schon übermüdetes Pflegepersonal muss Betten sperren und kann keine einwandfreie Versorgung garantieren, oder aber das Arbeitsinspektorat kann die Einhaltung der Vorschriften des Arbeitsschutzes nicht mehr kontrollieren.
Gruber dazu: „In allen Bereichen, in denen es möglich ist, privat für Leistungen zu bezahlen, werden es sich diejenigen schon richten, die es sich leisten können. Hier geht es aber um die Vielen, die das nicht können und deren Daseinsvorsorge nicht von ihrem Sparbuch abhängig sein darf.“
Bei einem starken öffentlichen Dienst gehe es auch um die Beseitigung von Ungleichheit und Ungerechtigkeit. Ohne einen starken Staat und einen starken öffentlichen Dienst wären Ungleichheiten spürbar höher und würden im äußersten Fall unsere Demokratie gefährden, betont Gruber.
Dass die Leistungen der KollegInnen geschätzt werden und dass dem öffentlichen Dienst die verdiente Anerkennung zuteilwird, daran wollen wir uns immer, aber ganz besonders heute, am Tag der öffentlichen Dienste erinnern.










